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WOHNEN MACHT GESUND

Wohn- und Architekturpsychologie trifft auf Gesundheitspsychologie

Beispiele aus der Praxis

Citrus Fruits
Zu Hause lesen

Stress

"Ich will doch zu Hause abschalten!"

Wer kennt es nicht, man hatte einen stressigen Tag und ist ausgelaugt. Die Kinder sind endlich im Bett und der Wohnbereich ist ruhig und lädt zum Entspannen am Sofa ein. Man setzt sich mit einem guten Buch hin und will die Ruhe geniessen, doch man kann nicht abschalten. Es sind nicht die Gedanken, die einen quälen, sondern man fühlt sich innerlich aufgewühlt.

So fühlte sich der Wohnbereich von einer Klientin von mir an. Sie kam zu mir, weil sie ein sehr stressiges Leben hat und wieder lernen wollte, durchzuatmen und abzuschalten. Nachdem sie mir diese Situation schilderte, wollte ich mehr über die Gestaltung des Wohnzimmers erfahren. Lange Geschichte kurz erzählt: Ihre Deckenlampe, die eine Lichtintensität wie ein Scheinwerfer hatte, musste weichen und Stehlampen mit warmem Licht auf Augenhöhe zogen ein. Wenn unsere Wohnumgebung aktivierend ist, kann unser Körper nicht anständig zur Ruhe kommen.

Essgewohnheiten

"Ich kann doch nur Tiefkühlprodukte kochen, meine Küche ist viel zu klein"

Früher hat mir das Kochen immer Spass gemacht, doch seit ich umgezogen bin, koche ich kaum noch. Wie denn auch, die Küche ist winzig und mir fehlt die Ablagefläche. Ich weiss, dass frisches Essen und Selbstgekochtes helfen würden, dass ich mich wieder wohler fühle in meinem Körper, aber es geht aus Platzmangel nicht.

Natürlich muss man bei diesem Klienten-Beispiel an der Motivation arbeiten, aber wäre es nicht motivierend, wenn man seine Küche einmal genau unter die Lupe nimmt und überlegt: was genau hält mich vom Kochen ab? Vielleicht fehlt ein Regal als Stauraum oder man könnte die Kästchen neu streichen, um den negativ assoziierten Ort "Küche" zu einem Platz zu machen, in dem man gerne is(s)t.

Abnehmen, gesunde Ernährung
Rauchstopp, Rauchfrei
Image by Jason Leung

Rauchentwöhnung

"Aber die Raucherecke ist mein Rückzugsort"

Die Raucherecke hinter dem Haus, in der die Zigarette nach einem stressigen Büro-Alltag als Feierabendritual genossen wird, ist zugleich der persönliche Rückzugsort, der nur von der rauchenden Person aufgesucht wird. Man lauscht der Natur und hat einen Moment für sich. Seit Jahren möchte man mit dem Rauchen aufhören, aber man hat das Gefühl, die Zigarette hält nicht nur Insekten fern sondern auch die Familie. Diesen kurzen Moment nur für sich soll man für eine bessere Gesundheit aufgeben? 

Als Wohn-und Architekturpsychologin höre ich bei solchen Erzählungen sofort heraus, dass die Raucherecke eine persönliche Nische darstellt. Sie ist ein Ort der Entspannung für die Person und könnte wegfallen, wenn man nicht mehr dorthin Rauchen ginge. Daher muss man die Raucherecke so anpassen, dass die Funktion als Erholungsoase bleibt, aber man vor Ort nicht mehr Rauchen muss, um einen Rückzugsort zu haben.

Mehr Bewegung

"Ich habe eine Rudermachine, aber sie steht im Keller"

Mein Arzt und mein Physiotherapeut sagen mir, ich muss mehr Sport machen, damit ich meine Rückenschmerzen in Schach halten kann. Ich habe auch eine Rudermaschine, die sie mir empfohlen haben, aber die steht im Keller.

Wer möchte schon im Keller ohne Ausblick rudern? Das ist wirklich nicht motivierend, vor allem, wenn es Teil der neuen Morgenroutine werden soll. Vom warmen Bett im ersten Stock, in den dunklen Keller? Nein danke! Und wie wäre es, wenn man das Sportgerät im Büro-Raum vor ein grosses Fenster mit Aussicht ins Grüne stellt? Oder warum nicht dem "dunklen" Keller einen neuen Anstrich verpassen und eine grosse Leinwand mit See-Motiv vor die Rudermachiene hängen? Dazu noch eine akustische Untermalung und man kann das Training endlich geniessen.

neue Routinen, Lebensstiländerung

Du möchtest auch gesünder leben, alte Laster endlich überwinden und stressfrei und erholt deinen Alltag meistern?
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